Die Sache mit dem Geld

Wenn man so eine etwas außergewöhnliche Reise über eine längere Zeit plant, dann macht man sich auch Gedanken darüber, wie man das finanziell absichert.
Meine Rente ist die eines ostdeutschen Hochschulabsolventen, also etwas über dem bundesdeutschenen Durchschnitt, meine Wohnung habe ich für die Dauer meiner Reise vermietet, das unterstützt die Sache und das Ganze ist die derzeitige Einnahmenseite. Ersparnisse sind quasi nicht vorhanden, es wurde das Meiste in das selbstgebaute Reisemobil investiert.

Die Ausgabenseite für die Zeit der Reise wird derzeit so kalkuliert, dass ich Lebensmittel kaufen muss, der Lkw braucht für das Reisen Diesel, zusätzliche Reisekosten sind Visa- und andere Gebühren. Mein derzeitiger Anspruch ist so, dass ich quasi keine Ausgaben für Gaststätten und schon gar nicht für Hotels plane. Eine Sicherheitsreserve ist für Instandsezungsmaßnahmen des Lkw und seiner technischen Innenausstattung geplant.
Damit sind die Lebenshaltungskosten etwa die Hälfte derer von Deutschland plus Reserve.

Probleme gab es von Anfang an mit den „Sanktionen“ gegen die russische Währung, da ja russische Banken zum Großteil von dem Swift-System abgekoppelt wurden, damit funktionieren Kreditkarten kaum. Die Ausreisebestimmungen der EU für Bargeld ändern sich regelmäßig und werden außerdem in Baltischen Staaten auch noch tagesunterschiedlich ausgelegt, also habe ich mir Euros in Dollar getauscht, da die scheinbar eher toleriert werden. In Praxi hat an der Grenze aber niemand überhaupt nach Bargeld gefragt, das weis man aber vorher ja nicht.

Ludmilla, die ich in Wolgograd kennengelernt habe, hat mir aber Mut gemacht, ein russisches Konto bei einer Bank zu eröffnen, die auch noch am Swift hängt. Russische Freunde haben mich bei solchen Recherchen unterstützt. Sie hat dann auch solch einen Vorgang gemanagt. Da sie aber aus Wolgograd wieder abreisen musste, hat es mit dem Konto dann doch nicht geklappt. Trotzdem vielen Dank Ludmilla für deine Bemühungen.

Auf eigene Faust habe ich es dann bei der Sber-Bank versucht, die haben mich dann aber an die Raiffeisenbank St. Petersburg verwiesen. Da in Wolgograd eine Filiale der Bank zu finden war, habe ich es dort versucht und bin sehr freundlich und zuvorkommend trotz meiner mangelnden Russischkenntnisse bedient worden. Voraussetzung von Seiten Deutschlands aber war, dass ich die Steuernummern und Identnummer glaubhaft nachweisen konnte. Zum Glück hatte ich meine letzte Einkommensteuer-Mitteilung mitgenommen, da stand alles drauf.
Eine Stunde später hatte ich ein russisches Konto, eine russische Kreditkerte (MIR) und konnte schon Bargeld auf das Konto transferieren. Kurz darauf habe ich Geld von meiner deutschen Hausbank über das Internet auf mein neues russisches Konto überwiesen. Das ging problemlos und 3 Tage später war das Geld auf meinem russischen Konto. Allerdings hängt immer das Damokles-Schwert darüber, dass die Raiffeisen-Bank gezwungen wird, diesen Service aufzugeben und aus Russland abzuziehen. Dagegen beziehen die USA, die im Wesentlichen hinter den Maßnahmen stehen (natürlich nicht die einfache Bevölkerung) immer noch große Mengen angereichertes Uran für ihre Kernkraftwerke aus Russland und das muss über russische Banken abgewickelt werden.

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