Nataschas Visum für Griechenland ist abgelaufen, wir sind wieder zurück in der Türkei. Da wir uns in unser Winterquartier bei Sotschi am Schwarzen Meer aufmachen wollen, brauche ich erst einmal ein neues Visum für Russland. Dazu muss ich nach Deutschland fliegen um es dort zu beantragen. Also: Auf nach Istanbul, dort ist der Flughafen von dem ich nach Deutschland fliegen will. Natascha kann ich nicht mitnehmen, sie hat kein Visum. Wir finden dank der App Park4Night einen Campingplatz nahe Istanbul am Meer (10 € pro Nacht), Natascha wird hier die Wochen im Auto verbringen bis ich wieder mit dem russischen Visum zurück bin, wir haben ja über Telegram eine telefonische Verbindung. Denkste, schon am 4.Tag klingelt ihr Telefon nicht mehr…
Was könnte sein, Telefon verloren? Lässt es sich nicht mehr aufladen? Ist es ins Schwarze Meer gefallen beim Muscheln suchen oder stimmt etwas mit ihrer SIM-Karte nicht? Zwei Tage Rätselraten dann fällt mir ein, ich habe doch einmal mit der Zeltplatzleitung telefoniert. Also die Telefonnummer im Handy suchen und das wird lustig, wie soll ich ein Telefongespräch auf türkisch führen. Tatsächlich geht jemand ans Telefon und beruhigt mich, er hätte Natascha heute schon gesehen, sie hat am Auto gewaschene Wäsche zum Trocknen aufgehängt …, er kümmert sich, was mit Nataschas Handy los ist. Tatsächlich am nächsten Tag ein Anruf von Natascha – es hatte an der SIM-Karte gelegen, ein Camping-Nachbar hat mit einem Hotspot seines Handys ausgeholfen…
Nach gut 14 Tagen ist mein Rückflug nach Istanbul, dann muss ich ein Taxi zum Zeltplatz organisieren (50 km). Nach der Landung erfahre ich, dass ihr Nachbar mit seiner Freundin und Natascha mich am Flughafen abholen. Ich lerne Agah und Romina kennen und bedanke mich bei Agah für die Hilfe mit dem Telefon.
In folge kommen die beiden am nächsten Abend in unser Auto, Natascha hat ein schönes Essen vorbereitet. Danach gibt es noch viel zu erzählen, lustigerweise sind nun 4 Nationen vertreten: Romina aus dem Iran, Agah aus der Türkei, Natascha aus Russland und Dieter aus Deutschland. Ich erfahre auch, dass Agah in Istanbul Astronomie studiert hat und Romina studiert eben da gerade Physik. Das gibt zusätzlichen Gesprächsstoff.
Agah ist unermüdlich, jeden Tag kommt er vorbei und fragt, ob er irgendwie helfen kann. Nach 2 Tagen fasse ich Mut: Unterwegs irgendwo hatte mir ein überhängender Baum ein Solarpaneel vom Dach gerissen, ob er weiß, wo es hier Ersatz gibt?
Er wüsste und schon fuhren wir eins kaufen. Und genauso unermüdlich haben wir dann zu zweit auf dem Dach das Paneel aufgeklebt und angeschlossen. Da das neue ein bisschen mehr Leistung hat, habe ich nun 980 W Nennleistung auf dem Dach.
Als wir uns entschlossen am nächsten Tag aufzubrechen um durch die Türkei und Georgien nach Russland zu fahren, haben Romina und Agah darauf bestanden, dass wir aber erst fahren dürfen, wenn wir morgens mit ihnen gefrühstückt haben. Es wurde eine ganz besonders schönes Frühstück und ein sehr herzlicher Abschied – Wir bleiben über Telegram in Kontakt …