Von Vital, Vorstandsmitglied einer privaten Stiftung werde ich nach Abchasien eingeladen. Mein russisches Visum ist kurz vor dem Ablaufen.
Die Reise auf der Seidenstraße braucht eine Alternative, da der Weg in Richtung Sibirien durch das Kontinentalklima im Herbst und Winter für mich nicht möglich ist, bzw. in Frage kommt. Da ist die Schwarzmeerküste eine klimatische Alternative. Südlich des Kaukasus liegt die Hauptstadt Suchumi und nicht weit davon in Eschera ist das Gelände der Stiftung ca. 200m über der Stadt.
Wowa, der zur Zeit auf dem Gelände der Stiftung wohnt, empfängt mich und wir suchen einen schönen Standplatz für Lucie aus, alles ganz in der Nähe, einWasseranschluss und eine Steckdose, falls das im Winter nötig wird, da ich ja elektrisch „nur“ von der Solaranlage lebe.
So lerne ich das Gelände der Stiftung kennen, typisch für Abchasien eng geschmiegt an das gebirgige Territorium des Kaukasus. So kann man das Gelände der Stiftung auch nur über einen Gebirgsweg mit Haarnadelkurven erreichen, obwohl die Europastraße oberhalb nahe vorbei führt.
Zweigestöckige hölzerne Wohn- und Aufenthaltsgebäude, ein gepflegter Gartenhang und rege Bautätigkeit für weitere Werkstatt- und Wohngebäude. Wowa und Dima sind die guten Geister des Stiftunsgeländes.
Ursprünglich hatte sich ein investigativer Journalist aus der Schweiz hier für seinen Lebensabend niedergelassen. Seiner angeschlagenen Gesundheit war das Schwarzmeerklima sehr zuträglich und er konnte noch einige Jahre hier journalistisch tätig sein, bevor er 2021 an seiner Krankheit starb.
Ich hatte sein Grab am Rande des Grundstücks schon entdeckt, ein paar Blumen niedergelegt und das Herbstlaub beräumt.
Manfred Petritsch, im Internet bekannt durch seinen Blog „Schall und Rauch“, schrieb dort unter dem Namen „Freeman“. Seine Blog war mir früher schon aufgefallen und ich hatte ihn immer wieder mal besucht.
Ich versuchte, Wowa und Dima bei ihrer Arbeit, das Grundstück in Ordnung zu halten, als Ausgleich für ihre Gastfreundschaft ein bisschen zu unterstützen.
Bald lerne ich auch Sergej kennen. Er ist Journalist im Ruhestand, hat eine eigene Zeitung in Suchum ausgegeben und ist auch Vorstandsmitglied der Stiftung und hat mir in Abchasien viel geholfen zurecht zu kommen.
Ich durfte auch einen Pkw der Stiftung nutzen um Einkäufe im 10 km entfernten Suchum zu machen.