Abend bei Frost und Schnee Das Wochenwetter Das Wochenwetter Die Reise nach Nowosibirsk bestand aus verschiedenen Vorhaben. Zum Einen und hauptsächlich, wollte ich eine befristete Aufenthaltsgenehmigung für Russland beantragen, damit ich nicht aller 3 Monate nach Deutschland zurückfliegen muss um ein neues Visum zu holen. Dazu passt, dass das Nowosibirsk der Heimatort von Natascha und ihrer Familie ist und sie mich in der Wohnung angemeldet hat, sodass ich befristet ein Einwohner von Nowosibirsk wurde.Zum Anderen war ich natürlich auch auf die Hauptstadt Sibiriens gespannt, in der gleichen Zeitzone wie China und mit ihren legendären Ruf ob des sibirischen Winterklimas.Zum Dritten wollte ich auch gern meine neue Familie kennenlernen und nicht zuletzt hatte ich schon soviel von der Bedeutung des russischen Weihnachts- und Neujahrfestes gehört, dass ich auch darauf neugierig war. Die Zeit vom 4.Dezember 2024 bis zum 31.Januar 2025 flog, wir vermutet, viel zu schnell dahin.Die Hauptsache habe ich erreicht, mein Antrag auf vorläufige Aufentaltsbewilligung konnte ich fehlerfrei einreichen, das war mit viel Mühe und Organisationsgeschick gepaart, bei dem mir aber Natascha und die ganze Familie hilfreich zur Seite standen. Nun habe ich für die Übergangszeit, bis über diesen Antrag entschieden ist, ein neues Russland-Visum bekommen und wenn alles gut geht, bekomme ich dann wieder hier in Nowosibirsk ein Visum für 3 Jahre. Damit kann ich dann meine große Freundschaftsreise ziemlich problemlos fortsetzen.Meine neue Familie hat mich sehr herzlich aufgenommen, Oksana hat uns ein eigenes Zimmer zur Verfügung gestellt und da auch sie Köchin ist mich mit russischen Speisen und Getränken verwöhnt.Weihnachten und Neujahr feierten wir in der ganzen Familie. Raja empfängt und mit einem schönen Essen es war, wie immer, sooo viel! Kaffee und Torte und viele Gespräche Der Nachlass ihres Mannes barg auch noch etliche, quasi ganz neue Kleidungsstücke und da wir in etwa die gleiche Statur und auch das gleiche Alter hatten, durfte ich mir unter nachdrücklicher Zurede einige Kleidungsstücke aussuchen. Und wirklich, sie passten wie angegossen. Ein bisschen peinlich war mir das schon, aber wenn ich ihre leuchtenden Augen dabei ansah, wie sie sich freute, konnte ich kein schlechtes Gewissen bekommen. Ganz vielen Dank noch einmal Raja, ich werde die Sachen auch in Ehren tragen. unser Zimmer 1 Unser Zimmer 2 Unser Zimmer 3 Wohnzimmer 1 Wohnzimmer 2 Küche Ein letzter Spaziergang durch Krasnoobsk, dem Stadtteil, in dem wir nun 8 Wochen gewohnt hatten. Und ein ganz besonders grosses Dankeschön noch einmal an Oksana, die Schwester von Natascha, die uns so lange und so freundlich hier wohnen ließ.
Der Besuch bei Natascha und Iwan
Wir erhielten die Nachricht, dass Nataschas Tochter uns für 2 Tage zu sich nach hause eingeladen hat und machten uns vormittags auf den Weg. Ich hatte gehört, dass es bis zu Nataschas Einfamilienhaus eine ziemlich weite Strecke ist. Wir fuhren also etwa die Hälfte der Strecke per Taxi durch das winterlich verschneite Nowosibirsk, dann holte uns Natascha von unterwegs mit ihrem Skoda ab, wir kauften noch etwas ein und waren dann quasi außerhalb der Stadt in Sibirien, denn rechts und links säumten schon Birken- und Nadelwälder die Straße.Als ich nach dem Namen der Siedlung fragte, in der sie wohnen, wurde ich eines besseren belehrt, die Ortschaft ist noch Nowosibirsk, 30 km vom Zentrum entfernt.Ein Holzverkleidetes Einfamilienhaus und Iwan (Nataschas Mann) und die 12-jährige Kira, ihre Tochter, erwarteten uns. Ein sehr freundlicher Empfang , viel Fragen und dann habe Mutter und Tochter, die beiden Nataschas, das Zimmer noch etwas gemütlicher beleuchtet und begonnen ein schönes Essen vor zu bereiten.Nichtsdestotrotz wurden wir auch von den anderen Hausbewohnern beäugt, beschnuppert und begrüßt. Man sah ihnen an, dass sie auch gern gestreichelt werden wollten: Der Hund Ostin, die ziemlich große Katze Flox und die kleinere Katze Jalta. Wohnhaus von vorn Wohnhaus hinten Garten mit Gewächshaus Flox Ostin Jalta Was ich ebenso nicht bemerkt hatte, der Hund Ostin hatte durch eine Krankheit beide Augen verloren, sie sind einfach körperlich nicht mehr da. Das merkt man aber im Alltag kaum, er tollt mit den Katzen herum und schlüpft auch nach draußen in den Garten, trotz 20 Grad Minus, wartet geduldig, bis ihm jemand die Haustür wieder aufmacht. Die Katzen natürlich ganz ähnlich. die Banja die Plumpe und auch ein Quad gehört dazu Nicht wirklich überrascht war ich, als ich erfuhr, dass sich die Familie natürlich eine Banja gebaut hat. Überhaupt haben sie an und in ihrem Haus und Garten sehr viel selbst gebaut, quasi so, wie ich zu hause auch.Dann wurde mir die große Bedeutung der russischen Banja, das russische Badehaus, erklärt und wie wichtig es ist, wöchentlich nicht etwa nur den ganzen Körper zu reinigen, sondern auch das Innere und die Seele gesund zu halten. Ich wurde natürlich gebeten, das Ganze auch noch auszuprobieren und mich davon zu überzeugen. Die Banja war längst mit Holz eingeheizt und ein Umkleideraum, ein Vorraum, von dem man dann die eigentliche Banja betritt. Ein Blick auf das Thermometer in Brusthöhe ergab: knapp 70 Grad. Iwan gab sich Mühe mir Laien den genauen Ablauf der Prozedur und dessen Sinn zu erklären. Er war quasi mein Bademeister. Auf unterer Stufe erst einmal erwärmen, dann höher und höher und lockern, dass sich die Poren öffnen. Wem es dann zu warm geworden war … im Umkleideraum wieder etwas reklimatisieren, etwas abtrocknen und schließlich das ganze wieder von vorn. der Hausflur Küche mit Essplatz Wohnzimmer mit Doppelbettcouch der Weihnachtsbaum steht noch Hauswirtschaftsraum mit Fissmannheizung In den Reklimatisierungspause war viel Zeit zum unterhalten. Wir tauschten uns über Krieg, Völkerfreundschaft und Frieden aus. Am Ende bat mich Iwan ausdrücklich in meinem Blog noch einmal darauf hinzuweisen: Die russische Kultur, das russische Volk hat kein Interesse an einem Überfall auf andere Länder und Krieg, im Gegenteil. Was aber im russischen Volk tief verwurzelt ist, die Angst vor dem wieder aufkommenden Faschismus, das vergisst hier niemand und dagegen wehrt man sich.Am nächsten Tag blieben wir dann noch fast bis zum Dunkelwerden als uns Natascha wieder weit in Richtung Innenstadt fuhr. Wir hielten an einer Metrostation, die in Richtung nach hause zu ihrer Schwester fuhr und so lernte ich auch noch einmal die Nowosibirsker Metro kennen. Das letzte Stück eine Marschrutka Nr. 364, ein Kleinbus, 10 km für umgerechnet 60 Cent. runter in die U-Bahn in der Station kurz vor der Abfahrt
Die Probe mit dem Chor
Durch die Einladung zur Geburtstagsfeier im russisch-deutschen Chor (Blog: 22.12.24 Das russisch-deutsche Haus) und der dortigen freundlichen Aufnahme, zu der ich auch 2 Liedbeiträge geliefert hatte, wurde ich mutig. Ich fragte bei Ihnen nach, ob ich nicht vielleicht einmal an einer Probe ihres Chores teilnehmen dürfte. Das stieß auf offene Ohren und ich bekam eine Einladung zur nächsten Chorprobe mit der Bitte auch ein Lied vorzuschlagen. Ich wählte das Lied „Wir wünschen euch viel Glück“, ein russisches Lied zu dem ich schon einmal eine Strophe und einen Refrain in deutsch geschrieben hatte. Im ersten Teil der Probe haben wir den Chor bei seiner Arbeit beobachtet. Sie probten ein Hochzeitslied, das sie auch theatralisch umsetzen wollen. Zuerst also das gemeinsame Üben des Textes (russisch und deutsch), dann das Üben der theatralischen Interpretation und schließlich das Lied, so wie es einmal werden soll. Das Üben dieses Liedes geht dann in der nächsten Chrorprobe weiter. Natascha, die Chorleiterin der Chor übt bei der Arbeit Dann kamen wir an die Reihe. Wir hatten den Text schon zugeschickt, er wurde noch für alle kopiert, wir sangen es ihnen noch einmal vor. Was wir schon wußten, dieses Lied ist in Russland sehr bekannt. Und richtig, Melodie und russischen Text mussten wir nicht groß proben. So haben wir den Text etwas aufgeteilt und haben das Lied dann mit allen gemeinsam geprobt, was für ein schönes Erlebnis, denn immerhin bin ich ja für sie eigentlich ein völlig Fremder.Der Zufall wollte es, dass im Zusammenhang mit der Probe 4 Chorfrauen, inklusive der Chorleiterin Natascha, Geburtstag hatten. Meine Natascha hatte daran gedacht, ihnen ein paar Blumen mitzubringen, das ist natürlich sehr gut angekommen und so haben sie dann ganz spontan mit uns den Refrain unseres Liedes noch einmal gesungen.Wir fuhren recht gut gelaunt nach hause. Interpretationsprobe die Geburtstagskinder Ich sollte dann unbedingt auch dazu kommen Im Ergebnis dessen teilte uns Alla, eine der Chorfrauen, am nächsten Tag mit, das sie für uns 2 Eintrittskarten für das Musikalische Theater „Kömödie“ gekauft hat, die sie uns schenkt. Sie bittet uns im Gegenzug unser Lied einmal auf WhatsApp zu singen, damit sie den deutschen Text noch einmal hören können. Das hat uns natürlich sehr gefreut. Heute fragt uns Danila aus dem Chor, ob ich ihm noch einmal die genaue Internetadresse meines Blogs neuekarawane schicken kann, er möchte es den anderen Chormitgliedern zur Erinnerung weiterleiten. https://neuekarawane.de/wp-content/uploads/2025/01/wir-ueben-unser-gemeinsames-Lied.mp4https://neuekarawane.de/wp-content/uploads/2025/01/die-Zugabe.mp4
Das Museum der Russland-Deutschen
Zum zweiten Mal waren wir im russisch-deutschen Kulturhaus. Ich fragte nach dem Klubhausleiter und nach einigem Zögern an der Pforte erfuhr ich, dass er gerade Zeit für ein Gespräch hat. Tanja, die Museumsleiterin hatte uns schon begrüßt, jetzt lernte ich Andrej, den Leiter des Hauses kennen und er brachte Anna mit, die Leiterin des Jugendklubs. Andrej erzählte uns von der Geschichte des Hauses, ich erzählte von meiner Fahrt entlang der neuen Seidenstraße und meinem Anliegen für die Völkerfreundschaft zu werben. Anna freute sich, dass ich auch schon mal Jugendklubleiter war und Andrej darüber, dass ich auch schon einmal ein Kulturhaus geleitet hatte. Es war ein sehr freundliches Gesüräch mit gegenseitiger Achtung und Wohlwollen. Bis schließlich irgendwann dann mal das Telefon leutete und Andrej sich zu einem Termin verabschiedete. Anna, Andrej und Tanja im Gespräch im Museum mit Tanja Das war ein Zeichen für Tanja, die uns davon informierte, dass es hier im Haus seit 25 Jahren ein Museum über die Geschichte der Russland-Deutschen gab und sie lud uns zu einer Führung ein.Wir sahen, dass darin die Geschichte der Russland-Deutschen etwa seit Katarina der II, bis in die Zeit nach dem Großen Vaterländischen Krieg abgebildet war, einschließlich der Deportation nach Kasachstan und Nowosibirsk in der Zeit des Krieges. Sie zeigte uns auch Fotos von den Nachfahren, die jetzt schon im Rentenalter sind und zu denen sie immer wieder mal Kontakt hat.Die Exponate, meist Fotos, Schriftstücke und Dinge des täglichen Lebens der vergangenen Zeit wären allermeist Geschenke von Russland-Deutschen oder deren Nachfahren. Natascha hat einige Fotos davon gemacht. Die Gespräche schweiften auch immer wieder in die Zeit unserer Gegenwart und unserer Ängste, dass sich schon wieder Nazimus und Weltkriegsgefahr am Himmel abzeichnen.Dann klingelte unser Telefon und man erinnerte uns daran, dass im großen Saal schon die Chorprobe begonnen hat. Danke für die Zeit und Gespräche, die ihr uns gewidmet habt. Auszug aus dem Flyer des Klubhauses mit Fotos der verschieden Freizeitzirkeln musikalisch-instrumentales Ensemble „Gute Laune“, Deutsch-russisches Folklore-Ensemble der Russland-Deutschen „Begeisterung“, Volksgruppe „Freies Ballett“, Akkordeonorchester „Ede“ (Volkswalzer, Polkas, Tangos) Auszug aus dem Flyer des Jugendklubs „Vitamin“Verein junger Russland-Deutscher und an der deutschen Sprache und Kultur Interessierter.verschiedene Sprachplattformen (Online- und Offline-Sprachclubs), Öko-Gruppe, Gruppe Sozialarbeit, Informationsarbeit rund um die deutsche Sprache und deutsche Kultur Wir sind jung, wir sind aktiv!
Das neue Jahr 2025
Das neue Jahr ist für alle sowieso ein schönes Fest, denn dann gibt es für alle, die Großen und die Kleinen erst einmal 10 Feiertage, das sind dann also 10 Tage Urlaub. In den Wohngebieten entstehen natürlich Schneemänner. Dazu gehört, das auch viele Freilichtveranstaltungen kostenlos angeboten werde. Wenn man sich also erst einmal schön sibirisch ankleidet, sind in allen Stadtteilen um die große Weihnachtstanne (ёлка) Winterattraktionen. Schnee- und Eisfiguren-Wettbewerbe, Eisrutschen, Skihügel reichlich genutzt. Überhaupt sind von innen beleuchtete Eisschnitzereien in der ganzen Stadt zu bewundern, die schmelzen schließlich auch nicht so schnell weg. Für die Cafés, Bars und Gaststätten ist Hochsaison und daraus entstehen auch ganz viel Tanzmöglichkeiten. Schließlich wurde ich von Nataschas Tochter noch überredet die Eisrutsche auszuprobieren. https://neuekarawane.de/wp-content/uploads/2025/01/VID20250101221619.mp4
Weihnachten + Silvester
Das Weihnachtsfest ist ja in Russland nach der russisch-orthodoxen Kirche der 7. Januar. Die Menschen aber feiern ihr Weihnachtsfest mit dem Auftreten von Väterchen Frost und seiner ihn begleitenden Enkelin, das Schneemädchen (Дед Мороз и Снегурочка) am Silvesterabend ins neue Jahr hinein.Was ich gelesen hatte, würde das Fest in den Familien so ablaufen, dass sich alle zu hause treffen und gemeinsam ein Festessen vorbereiten, sich nach dem Essen beschenken und dann das neue Jahr begrüßen.Genauso war es auch in meiner neuen Familie. Alle werkelten in der Küche und jeder bereitete eine oder mehrere besonderen Speisen. Das zog sich hin, natürlich von vielen Gesprächen begleitet von 19 bis 22 Uhr. Dann wurde gemeinsam gegessen und natürlich das Werk der Köchinnen gelobt. Genauso war es auch in meiner neuen Familie. Alle werkelten in der Küche und jeder bereitete eine oder mehrere besonderen Speisen. Das zog sich, natürlich von vielen Gesprächen begleitet von 19 bis 22 Uhr hin. Dann wurde gemeinsam gegessen und das Werk der Köchinnen gelobt. Dann setzten sich alle zum Weihnachtsbaum und die Geschenke wurden verteilt. Wir hatten für Oksana und die kleine Olivia Schlittschuhe im Weihnachtsgepäck.. Schließlich wurde gemeinsam recht ausgelassen ein neue Jahr begrüßt und das wurde dann in einem kleinen Video festgehalten, natürlich völlig spontan … https://neuekarawane.de/wp-content/uploads/2025/01/video_2025-01-11_18-02-32.mp4#t=2
Das Bardenkonzert
In Vorbereitung auf Weihnachten wurde mir eröffnet, dass wir zu einem Konzert mit anschließendem Tanz fahren würden.Eine Bühne, eine Tanzfläche, rings herum Tischgruppen, laute Musik in der Kelleretage des Klubs „Real People“. Es stellte sich heraus, dass 3 Plätze für uns an einem Tisch schon freigehalten waren, an dem 3 Arbeitskolleginnen von Oksana saßen. Ungewöhnlicher Weise packten alle aus ihren Beuteln und Taschen selbst mitgebrachte Speisen und Getränke aus, wie ich mitbekam, hier ganz üblich, auch an den anderen Tischen. 4 „Barden“, Pop-Sänger zu Midimusik sangen abwechselnd russische Pop-Songs, die fast allen bekannt waren und viele sangen mit. Beim Tanzen meistens großes Hallo, die Gäste hatten sich allermeist irgendwie kostümiert und waren ausgelassen fröhlich, was sich auch schnell auf unseren Tisch übertrug. Eine Frau organisierte die Abfolge des Programms und rief das Publikum auf, auch eigene Beiträge zu leisten, was hin und wieder gelang ohne peinlich zu wirken.Schließlich hatte die Moderatorin mitbekommen, dass auch ein Deutscher Gast anwesend war und fragte mich (für alle hörbar, weil mit Mikrofon) ob ich nicht auch etwas beitragen könnte. Da die Stimmung sehr ausgelassen war, sagte ich zu, ging auf die Bühne und sang 2 Strophen vom MTS-Lied „Tamara“ in deutsch mit halbrussischem Refrain und bezogen auf meine Situation wurde aus Tamara – Natascha. Das Publikum nahm es ebenso ausgelassen auf, sodass ich noch einmal ans Mikrofon trat und auf russisch von meiner Reise erzählte und meine Ansprachen mit den Worten beendete: „Es lebe die Völkerfreundschaft“. Das wurde sofort aufgenommen und das Publikum skandierte „Freundschaft-Freundschaft“ bis ich die Bühne wieder verließ. https://neuekarawane.de/wp-content/uploads/2025/01/video_2025-01-11_21-22-43.mp4 Das Ergebnis war, dass ich danach kaum mehr zum Tanzen kam, weil immer wieder, meist Männer an meinen Tisch traten und mit mir ein paar Worte wechseln wollten, sie hatten verstanden was das Anliegen meiner Reise war…
„Der Meisterkurs“
Es erinnert mich an Modellbau- oder Bastelzirkel meiner Jugendzeit im Pionierhaus. Hier aber haben einige Erwachsene mitbekommen, dass es einen Zirkel zum Anfertigen von Weihnachtsschmuck gibt, da wollen sie hin und nehmen mich mit. Ich stelle mich spaßeshalber als Korrespondent der Internetzeitung „Bloknot“ aus Wolgograd vor und mache Fotos von den Aktivitäten – allgemeine Heiterkeit. Nataschas Tochter Natascha (kein Verschreiber) ist auch dabei und macht später aus den kleinen Videos einen Film. – Der spricht für sich – Natascha (jr.) schreibt dazu: Wir schaffen eine Einstimmung und setzen unsere Phantasie für unser sibirisches Neujahrsfest fort!Wir besuchten einen Meisterkurs und schaffen eine magische Neujahrskomposition in einer Hutschachtel für den Neujahrstisch.Schöner kreativer Prozess, Dieter war dabei unser spezieller Korrespondent, der Fotos und Video des kreativen Prozesses machte. https://neuekarawane.de/wp-content/uploads/2024/12/Die-Meisterklasse.mov
Die Fledermaus
Der 24.Dezember24 ein besonderes Datum, ein besonderer Tag und ein besonderes Kulturerlebnis. Das Datum ist ja in der Heimat der heilige Abend, hier aber noch nicht, dafür aber eine ganz lustige Zahlenkombination. Besonders war der Tag für mich als dass mein Antrag auf Daueraufenthalts-Genehmigung angenommen wurde, ich also einen vorläufigen Pass für weitere 4 Monate Russland-Aufenthalt bekommen soll. Und schließlich das besondere Kulturerlebnis im Opernhaus von Nowosibirsk „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Sie wurde im Wesentlichen in russisch vorgetragen und gesungen, die bekanntesten Stücke aber in deutsch (Glücklich ist, wer vergisst…“ etc.Der Saal war mit Zuschauern voll besetzt. Die Weihnachts-Tanne vor dem Opernhaus Das Opernhaus in Nowosibirsk Foyer Nun ist die Operette nicht gerade mein Hobby, aber die Perfektion war beeindruckend. Das Orchester in der Mitte teilte die Bühne in den vorderen (Solisten) und hinteren Aktionsbereich (Chor), die Solisten sangen auch mal im Zuschauerraum, alles war ständig in Bewegung. Man kann wirklich nicht meckern. Die Inszenierung ein Feuerwerk an Ideen, Die Akteure so locker, als ob sie wirklich auf der Bühne lebten, das habe ich ganz selten so gut gesehen. Es war für mich eben einmal ein besonderer Heiligabend.Der vergleichbare Abend mit dem Weihnachtsmann und seiner Enkelin (Дед Мороз u Снегурочка) ist hier in Russland Silvester bevor das neue Jahr begrüßt wird. Die orthodoxe Weihnacht ist der 7.Januar nach dem Julianischen Kalender. voll besetzt oberirdisches Orchester Abspann Szene
Ein ganzes Kulturhaus feiert Geburtstag
In Nowosibirsk soll es ein russisch-deutsches Haus geben und dort wäre ein Konzert …Großer Andrang am Eingang des Kulturhauses, ein 4-stimmiges Akkordeonorchester begrüßt die Gäste mit „Rosamunde“ u.ä., junge Frauen in Dirndl-Kleidern helfen den Gästen sich zurecht zu finden, ein großer Weihnachtsbaum. das russisch-deutsche Haus mit Beschriftung der Weihnachtsbaum es bastelt ringsherum die Gedenktafel Im Foyer überall Stände zum Basteln von Weihnachtsdekoration mit entsprechendem Material. Wir fragen ein bisschen herum, eine Deutschlehrerin freut sich, dass sie mit jemandem deutsch sprechen kann. Ich erfahre zu diesem Kulturhaus gehören: eine Schule mit Schwerpunkt deutsche Spracheein deutsch-russischer Chorein deutsch-russisches Tanzensembleein deutsch-russisches Museumeine russisch-deutsche Monatszeitungund ich sehe einen Gedenkstein mit Dank an die Russland-Deutschen, die im Großen Vaterländischen Krieg in der roten Armee mitgekämpft haben. Und nun hat das Kulturhaus seinen 35 jährigen Geburtstag, ist also 1989 eröffnet worden. das Akkordeon-Orchester spielt deutsche Weisen und auch das gehört dazu … Mitglieder des Chores im Saal vor Konzertbeginn vom Kultuhausleiter wurde der Adventskranz angezündet das Orchester Im Saal beginnt das Konzert in deutscher und russischer Sprache und entsprechendem Lied-Repertoire bezogen auf die Weihnacht und Advent (den es in Russland nicht gibt). Es wird getanzt, gesungen und musiziert, der Saal ist übervoll. Weihnachtsgelichter der Chor sie führen durch das Programm der Chor der Kleinen sie singen ein deutsches Weihnachtslied die Weihnachts-Fee das Tanzensemble der Großen „Die Medels“ in russisch und die Kinder tanzen dazu es tanzt Abschlusszene Schließlich werde ich noch vom Chor eingeladen, einer von ihnen hat seinen 70. Geburtstag, Essen, Trinken, Singen … Auch ich singe 2 Lieder dazu, eins in deutsch, eins in russisch …Ich erzähle von meiner Reise für die Völkerfreundschaft, verteile meine Aufkleber und Flyer. Ein über 80 Jähriger erzählt, als er hört, dass ich auch noch durch Kasachstan kommen werde, dass er seine Geschwister in den Kriegswirren vor 79 Jahren irgendwie aus den Augen verloren hat, sie müssten eigentlich irgendwo in Kasachstan sein und es könnte ja sein, dass ich sie treffe … und fängt an zu weinen … die Geburtatagsfeier Sibierische Zeitung in Russisch Sibierische Zeitung in deutsch