Sonntag ist arbeitsfrei, die Menschen erholen sich, treffen sich mit Freunden, grillen Schaschlik, hören Musik, essen und trinken, die Kinder quirlen dazwischen. Ein schöner selbst gemauerter Grillofen Das wird das Gegrillte und hier ist es schon fast aufgegessen Sie bestaunen den fremdländischen Gast, wollen vieles wissen. Sie beziehen mich wie selbstverständlich mit ein, mein russisch reicht gerade schon aus, ihre Gespräche einigermaßen zu verfolgen. Gesundheit, Bekanntschaften, Politk. Palästina, Bergkarabach. Armenien, die Ukraine, hitzig, nachdenklich. Keiner, außer mir, der nicht auch ständig ein Auge auf seiln Smartphone wirft… (Ich habe mit dem Verständnis der russischen Sprache zu tun…).Heute nachmittag hatte ich ein kleines Konzert gegeben, sie bitten mich im ein paar Lieder. Ich studiere die etwas fremdländischen Sitten und die Meinungsvielfalt und stoße auf die Völkerfreundschaft an…
Richard aus Adler
Zurück aus Krasnaja Poljana lande ich in Adler, denke ich, lese aber „Sirius“ scheinbar ein Stadtteil, der durch die Olympischen Spiele entstanden ist (Winterspiele 2014?). Ich versuche in Richtung Schwarzes Meer zu fahren und lande mit dem Lkw fast auf dem völlig überfüllten Badestrand. Also schnell noch die Kurve kratzen, ehe ich bestraft werde, das geht aber nur unter Schritttempo, weil die Strandstraßen hoffnungslos zu geparkt sind.Erst mal eine vernünftige Haltemöglichkeit suchen, um einen möglichen Standplatz über Google Earth o.ä. zu finden, quetsche ich den Lkw halb auf eine Wiese neben einem Kinderspielplatz und gefühlten 100 Schnellstraßen, beginne auf dem Tablet mit der Suche …„Hallooo, was machen Sie den da?“ Tönte es von Außen in Deutsch. Oh, jetzt werde ich ausgeschimpft, weil ich so ungünstig stehe?Nein es war Richard, den ich jetzt kennenlerne. Er war mit dem Moped unterwegs, denn mit dem Auto kann man hier bei dem Verkehr nicht fahren (erst recht nicht mit einem Caravan-Lkw). Er wohnt nur 6 km weiter weg, spricht deutsch, weil er mehrere Jahr in Deutschland gelebt hat, wo auch seine Eltern, seine geschiedene Frau und seine Kinder noch wohnen. Als er hört, dass ich einen Standplatz für den Lkw suche, lädt er mich sofort zu sich nach hause ein, er müßte nur noch schnell etwas in der Stadt erledigen.Und wirklich, nicht lange danach lotst er mich verwinkelt in Richtung Berge. Wir halten schließlich in einem sehr bergigen Ortsteil. Sein von ihm vor Jahren befestigter Standplatz ist gerade so groß, dass der Lkw mit Ausstieg Platz hat. Richard (links) und sein abchasischer Nachbar Richard mit seinem Freund Ich lerne die Nachbarn kennen, sein Blockhaus, das er selbst gebaut hat und schließlich bewirtet er mich. Sein Deutsch ist ausgezeichnet, so ist es eine Abwechslung mal wieder nach Monaten mit jemandem deutsch zu sprechen. Wir haben den ganzen Abend Zeit ein gemütliches Gespräch bei Bier zu führen. Er baut und macht alles selbst, wie ich auch, wir verstehen uns gut. Einzig gelingt es ihm nicht, mich zu duzen, das sei er nicht gewöhnt, und so ist es bis heute.Am nächsten Morgen frühstücken wir zusammen, er zeigt mir sein Gästehaus und seinen Campingbus – selbst ausgebaut, natürlich! Dann schlägt er mir vor, dass er mich bis zur abchasischen Grenze mit dem Moped führt und mir bei der richtigen Auswahl der Einfahrtspuren berät. sein Caravan selbstausgebaut im Hintergrund sein Gästehaus Und so geschah es. Schließlich entschloss er sich in meinen Lkw als Beifahrer zu steigen und mit mir die gesamte, für mich recht komplizierte Grenzkontroll- und Zollprozeduren als Dolmetscher zu begleiten. Es gab immer wieder Fragen, die er geduldig beantwortete und schließlich nach 3 Stunden hatten wir es geschafft, ich fuhr in Abchasien ein. Richard zeigte mir, wo er aussteigen wollte, um zu Fuß wieder zurück zu gehen – sooo ein Einsatz!An dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön.Da er ziemlich unkompliziert nach Abchasien kommen kann, werden wir uns hier bestimmt wiedersehen …
Krasnaja Poljana
Eigentlich wäre meine nächste Station Sotschi gewesen, weil mein russisches Visum am 3.Oktober 2023 abläuft und um den Termin nicht zu versäumen, bin ich dort schon ganz in der Nähe Abchsiens. Elsar (Blog Margo und Elsar) machte mich aber mit seiner Freundin Nastja bekannt und sie wohnt etwa 60 km von Sotschi entfernt in Krasnaja Poljana im Kaukasus (wenn ich den Namen richtig verstehe:“herlicher Ausblick“). Im Kaukasus sind die Straßen steil und oft schmal für einen Lkw, so auch in ihrem Wohngebiet. Wir hatten uns dort verabredet und sind gemeinsam mit ihrem süßen Sohn „Orion“, ca. 1 Jahr alt, Abendessen gegangen. Nastja betonte, dass es eine Gaststätte für Einheimische ist und sie eine gute Küche haben. Das hat sich dann auch bewahrheitet. So wurden wir miteinander bekannt. Sie ist wohl gelernte Friseuse und ihr Mann Chefkoch in einer Erholungseinrichtung in Krasnodar. Dadurch ist er nur am Wochenende zu hause. Sie erzählte mir auch, dass sie nicht weit in den Bergen einen Lieblingsplatz hat – Sie liebt die Berge. Das ist ein Satz, den ich in Russland öfter höre – bei Menschen in dem Alter von 25 bis 45 Jahren, mit denen ich allermeist nähere Bekanntschaft schließe. 6m unter ihrem Wohnblock ihr Wohnblock Sie blickt in die Berge mit Spielplatz von hinten 3 schöne Gestalten Am nächsten frühen morgen ist sie auch schon mit ihrem Pkw zur Stelle und fährt mit mir in die Berge, ich folge mit dem Lkw . Steigungen sind grundsätzlich zwischen 12 und 16% und außer Haarnadelkurven gibt es keine Kurven. Wir kommen an einem kleinen verlassenen Gewerbegelände an (wie es aussieht).Und wirklich, der Ausblick ringsum ist in alle Richtungen einmalig. Morgens, Mittags und Abends bietet sich ein ganz unterschiedlich scönes Bild auf die Berge und die gegnüberliegende Talseite von Krasnaja Poljana. Ein bisschen werden unsere Pläne (Seilbahn, Sehenswürdigkeiten, Einkaufen, ihren Mann kennenlernen) getrübt durch eine Erkältung, die Nastaja und ihrem Orion zu schaffen macht. Nastja versorgt mich aber mit Lebensmitteln und wir kommen noch dazu abends ein schönes Lagerfeuer zu machen, bevor ich weiter muss. – – – – – – am Morgen neben mir ein Zelt nach einem längeren Gespräch unser Lagefeuer Der Rückweg durch Krasnaja Poljana – – – –
Die Fahrt nach Sotschi
Von Kamysiak nach Sotschi waren es immerhin 1100 km. Dafür habe ich mit Lucie 3 Tage gebraucht.Zwischendurch die Rast an einer Kirche. Später war dann auch schon ein Stück Kaukasus dabei, das geht entsprechend langsamer, hat aber den Vorteil, dass es immer wieder kleine Parkplätze gibt, um die Aussicht zu genießen. Einer der Parkplätze war gar mit einer richtigen Tribüne zum Fotografieren. – – – – –
Astrachan
Astrachan ist eine Destrikthauptstadt Russlands (Oblast) mit ca. 600.000 Einwohnern. Es war schon immer ein wichtges Handelszentrum und ist wichtige Station der Nord-Süd-Magistrale, sowohl für den Schiffsverkehr als auch als Chausseee über Machatschkala nach Aserbeidschan. U. a. wirkte hier der Schriftsteller Wassili Trediakowski (1737–1792) als auch ein Mathematik- und Physiklehrer Ilja Uljanow (1804–1892), der Vater von Lenin. Architektonisch bedeutend sieht das neue Musiktheater von Astrachan aus.Nicht weit vom Güterumschlagplatz der Wolgaschiffe hatte mir Ilja einen sehr schjönen Standplatz ausgesucht. mein Standplatz viel Schiffsverkehr unweit der Güterflusshafen die Wolga hinunter Mein Einkaufsweg für Lebensmittelwar nicht weit und führte am Park entlang durch das Wohngebiet. – – – – – – – – Besonders berührend war die Begegnung mit Julia und ihren Kindern, die mich mehrmals aufsuchte. Am Tag meiner Abfahrt nach Sotschi stand sie dann auch noch einmal mit ihren Kindern vor der Tür, verabschiedete sich und hat mir einen Einkauf für die weitere Reise mitgebracht. Ihr großer Sohn hat mir etwas von seinem Spielzeug geschenkt. Das musste ich dann aber auch wirklich fotografieren. – – –
Ilja und Alesya
Mit Astrachan beginnt ein neuer Abschnitt der Begegnungen an meinen Standorten. Durch Bekanntschaften werde ich jetzt „weitergereicht“. Da meine ungefähre Route klar ist, sie geht in Richtung Sotschi, gibt es jetzt Bekannte die schon vor meiner Ankunft in der Station informiert sind. So auch in Astrachan, Saschas Bruder Ilja weis, wann ich komme und sucht mir schon einen ähnlich schönen Standplatz wie in Wolgograd. Alesya und Ilja – – Und wirklich, als ich in Astrachan ankomme, lotst mich Ilja ein Stück durch die Stadt und wir landen an einem, für mich und mein Anliegen, idealen Platz an der Wolga. Es ist eine Art Schiffsanlegestelle. 400 m neben dem Binnen-Güterhafen, neben mir häufig Angler, meist ältere Männer, hinter mir ein Wohngebiet, gleich daneben ein Park, wo die Leute spazieren gehen. neben hinter daneben Meinem rechtem Vorderreifen fehlt aus unbekannten Gründen etwas Luft. Obwohl ich mindestens 2 Reifenbefüllpistolen mit habe, finde ich sie nicht. Ilja, mit fachmännischer Unterstützung von seinem Bruder Sascha, der ja Automechaniker ist, kauft mir das richtige Teil und wir befüllen den Reifen wieder komplett, in der Hoffnung, das sich die Luft nicht wieder verflüchtigt. Richtig, noch im Oktober ist genügend Luft drauf. das ist ein Reifen der soll möglichst nicht so aussehen Ich frage nach einem Textilienladen, weil meine Hemden und Hosen deutliche Alterserscheinungen zeigen. Ilja hat zwei seiner Freunde und Alesia dabei und eh ich mich versah, saß ich mit ihnen in seinem Auto und wir klapperten in der halben Stadt Geschäfte ab. Dabei achteten sie streng darauf, dass ich die Textilien in einer günstigen Preiskategorie bekam. Lustig, 3 junge Männer begleiten einen alten Herren beim Einkauf und managen den gesamten Kaufvorgang. Ein besonders schönes Erlebnis sollte noch folgen. Ich hatte mal angedeutet, dass ich gern mal mit jemanden in ein russisches Kino gehen wollte und mir einen Film angucken, um das Flair zu erleben und alles in russisch, als o auch meine Sprachkenntnisse zu testen. Spontan beschlossen Alesya und Ilja mit mir ins Kino zu gehen. Sie kauften mit mir die Karten, ich durfte sie aber nicht bezahlen … Ein Lustspielfilm -(«праздники» Фильм этот русская комедия ,про реальную жизнь русских людей) „Familienfeiern“ – eine Filmkomödie über das Leben russischer Menschen. Das Kino war nur zum Viertel besetzt, das Lachen der Menschen war ähnlich lustig, wie das Meiste am Film. Ich war stolz, wenn ich von den Worten so viel verstanden hatte, dass ich ab und zu an der richtigen Stelle mitlachen konnte. – Danke Ilja und Alessi.
Kamysiak
Kamysiak liegt im Wolgadelta, hat ca. 20.000 Einwohner, entstand einmal als Fischerdorf, heute Zentrum eines Landwirtschaftsgebietes (Geflügel, Rinder; Reis, Obst, Melonen) und der entsprechend verarbeitenden Industrie nebst landwirtschaftlicher Institute.Am Morgen überrascht mich Wowa mich mit der Absicht, dass wir gemeinsam zum Zentralpark fahren und ein Konzert geben werden. Also fahre ich im Lkw hinter ihm her und baue die Bühne vor dem Haupteingangstor auf. Tatsächlich finden sich mit der Zeit immer mehr Zuschauer ein und abwechselnd beehren wir das Publikum als Straßenmusiker, bekommen viel Applaus, danach viele Fotowünschen mit den, vor allem Frauen. – Zentralpark und unten vor dem Tore _ – – Zwischendurch war auch eine Reporterin erschienen, die mich interviewte und auch selbst die Fotos schoss. https://mayak-delta.ru/news/society/2023-09-23/puteshestvennik-iz-germanii-posetil-kamyzyak-143240?utm_source=ok ihr Foto Nachmittags ergab sich spontan noch die Möglichkeit (Ich hatte an der Drehorgel etwas repariert, Leute blieben stehen und sahen zu) direkt vor dem Haus seiner Großeltern ein kleines Konzert mit ihm vor Laufpublikum zu veranstalten. –
Wladimir, der Gitarrenbauer
Nastja aus Wolgograd (Blog Nastja und Shenja) hatte mir schon mehrmals erzählt, dass in der Nähe von Astrachan ein sehr begabter Gitarrenbauer wohnen würde, mit dem sie gut befreundet sind und der mit mir bestimmt eine musikalische Nähe hätte. Also steuerte ich nach Astrachan Kamysiak an, wo er wohnte und seine Werkstatt hat. Wladimir mit mir im Auto beim Kennenlernen vor seinem Grundstück Nachdem er seine Kinder von der Schule abgeholt und zu seinen Eltern gebracht hatte, zeigte er mir seine Werkstatt. Die ist nicht sehr groß, aber alle möglichen Hozbearbeitungsmaschinen finden darin Platz, wie auch viele schon gefertigte Einzelteile von Gitarren, die er im Kundenauftrag baut. Sehr imposant, alle denkbaren Gittarren im Rohbau, halbfertig oder schon fast komplett zu begutachten. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, gibt es von der Bassgitarre mit 4 Saiten alle Möglichen Gitarren-Varianten, oder wie sie dann auch heißen mögen, in durchgängiger Saitenzahl mit bis zu 12 Saiten. Das allermeiste in reiner Handarbeit. Er hat auch eine Webseite https://vk.com/agc_community . ein Beispiel Ich erfahre, dass er geschieden ist, seine Eltern nur 2 km weiter wohnen, wo auch seine Kinder aufwachsen und er zur Zeit auch wohnt bis sein Haus, dass er sich selbst baut, fertig ist.Nach dem Konzert im Zentralpark (siehe Blog Kamysiak) bringt er mich zu einer Freundin in ein Friseurgeschäft (Parikmacherskaja), weil ich angedeutet hatte, dass mein Bart und meine Haare inzwischen zu lang geworden waren. Sie hat sich viel Mühe gegeben mich nach dem Vorbild des Passfotos zu frisieren, wegen der Haarlänge war das meiner Meinung nach viel Arbeit und das Ganze kostete umgerechnet 7 € und sie hat sich über das bescheidene Trinkgeld gefreut. vorher und 500 Gramm leichter Danach fuhr er mit mir zum Haus seiner Eltern. Ein üppig bepflanzter Garten mit Obst und Gemüse, prima schmeckende Himbeeren, sehr wohlschmeckende Äpfel (Bekam ich als Geschenk dann welche für die Weiterfahrt – Danke noch einmal!) Und auch hier, wie auch neben Wowas Werkstatt – lauter Bienenkästen, sie waren auch Imker. Äpfel Himbeeren Trauben Bienen geschenkte Pilze, Honig Äpfel Wowa zeigte mir das Haus, was von innen deutlich größer aussieht als von außen, machte im Badehaus Feuer, damit ich auch mal schwitzen und planschen kann und fuhr dann auf seine Büro-Arbeit, denn der Verdienst aus seiner Gitarrenwerkstatt reicht noch nicht für alles.Inzwischen habe ich seine Kinder Alexander (Sascha) und Anastasia (Nastja) kennengelernt, bald darauf auch seine Eltern. Der Vater Aleksej (Ljoscha) ist Rentner und seine Mutter Alewtina (Alja) arbeitet noch stundenweise im Kindergarten. Sie haben mich herzlich begrüßt und sehr darauf geachtet, dass ich regelmäßig und reichlich an ihren Mahlzeiten teilgenommen habe, Es hat sehr gut geschmeckt. Danke der Familie, danke Wowa und danke auch Shenja, die wieder etwas schönes für mich organisiert hat. das Haus, Wowa und seine Mutter Anbauten am Haus die Großeltern und die Enkel das schmeckt so gut wie es aussieht
Fast ein Unfall
Damit man nicht den Eindruck hat die Fahrt ist nur Friede, Freude, Eierkuchen, auch 2 mal unangenehme Erlebnisse. 1. Bin ich im Zentrum von Wolgograd und will rückwärts einparken. Ich steige aus und gucke mir die Stelle genau an, ja, ich müsste hier gut reinpassen. Schön aufpassen, dass ich nicht auf den Fußweg komme, ohne Beifahrer eben nicht so gut. Ich bin schon richtig eingeparkt, noch ein kleines Stück zurück – Oh, was war das? In der Zwischenzeit hatte sich ein Pkw hinter mich gestellt und ich habe in dem Moment nicht in den Monitor der Rückfahrkamera geguckt …Beim Nachsehen – ich hatte in die Motorhaube das Pkw einen kleinen Schlitz gemacht – oh Gott. Ein Polizist war auch sofort zur Stelle guckte aber gar nicht böse … der Pkw-Besitzer war, wie sich herausstellte auch ein Polizist! Nach 1000 Entschuldigungen einigten wir uns auf 20.000 Rubel, das sind rund 200 € – Gott sei dank! – 2. Auf der Rückfahrt von Machatschkala nach Astrachan, es war Sonntag, kaum Verkehr, ich beschloss auch noch 2 Stunden im Dunkeln zu fahren. Ein großer Lastzug mit Hänger setzt zu einem riskanten Überholvorgang an – uns entgegen kommt ein großer Sattelauflieger – die Straße ziemlich schmal, keiner kann irgendwie ausweichen, zum Bremsen ist es für alle zu spät. Wildes Hupen hilft auch nicht, der überholende schwenkt ganz knapp vor mir ein, der Hänger von ihm taumelt und schlägt gegen mein Fahrerhaus auf der Fahrerseite. Ich hupe wild, er fährt weiter – auf und davon.Am nächsten Tag im Hellen habe ich dann den Schaden betrachtet. Der Fahrer-Rückspiegel war gegen meine Seitenscheibe geknallt, aber alles war ganz geblieben, konnte ich reparieren. Die Blinkerschale ist kaputt, das Schutzblech hat deutliche Schleifspuren. Das ganz war haarscharf am Unglück vorbei … – –
Machatschkala
In Machatschkala waren wir meist zu dritt unterwegs. Vorrangig natürlich am kaspischen Meer. Mein Traum, direkt in der Nähe des Meeres zu stehen scheiterte durch die Bewachung eines Wohngebietes am Meer und durch die mikrige Durchfahrtshöhe unter den Eisenbahngleisen zum Meeresparkplatz (2,50 m zu 4,0 m Lkw). So blieben wir vor den Wächterhäuschen des Wohngebietes stehen, wurden aber durch die dortigen Anwohner nett unterstützt (Duschmöglichkeit, Toilette, Regenunterstand, Einladung zum Tanzabend und ein kleiner Blumenstrauß natürlicher Blumen für unseren Tisch im Lkw). Die 200 m zum Strand waren natürlich keine wirkliche Hürde, das Wetter ideal und mehr als warm und auch jede Menge streunende Hunde und Katzen. Natürlich auch Strandurlauber, aber der Strand war keineswegs überlaufen. Ein kleines Café mit Tante-Emma-Laden war gleich um die Ecke. – – – – – – Machatschkala ist die Hauptstadt von Dagestan. Sie hat ca. 600.000 Einwohner, Erdölindustrie, die russische Akademie, die Nordkausasische Eisenbahn, eine Anbindung an Asherbeidshan und Iran und einen bedeutenden Hafen. Der Ausflug in die Stadt (mit Lkw) führte uns schließlich am großen Hafen vorbei bis ins Zentrum. – – – – – – Wie in vielen Städten war auch dort der Zentralpark für Kultur und Erholung und mittendrin das Opernhaus, auch der Rummel, der oft dazugehört, war mit dabei. – – – das Opernhaus das Opernhaus das Opernhaus