Natascha hatte schon viele Tage vorher Kelly signalisiert dass sie Interesse an einer „Teezeremonie“ hätte, was das auch immer ist.
Überhaupt: Lustig und interessant ist, dass sich Kelly und Natascha für die Verhältnisse sehr gut verstehen, sie plappern munter darauf zu, Kelly in chinesisch, Natascha in russisch und am Ende haben sie sich wirklich verstanden ohne, wie ich den Google-Übersetzer o.ä.zu bemühen.
Unser neuer Freund Wu Sjan schließt sich uns an. Auch ihm scheint die Zeremonie relativ neu zu sein … was die Blicke verraten, die wir ab und an austauschen.
Nach der Begrüßung und dem allgemeinen Erstaunen über unsere Anwesenheit setzen sich 2 Damen ins Präsidium. Beide halten eine einführende Ansprache natürlich in chinesisch. Neben uns stehen schon kleine Teeschalen.
Zwei weitere Frauen unter stetigen Verbeugungen gießen immer wieder Tee nach, den wir in einer vorgeschriebenen Körperhaltung schlürfen, der Tee ist heiß, ich komme deshalb kaum hinterher.
Nach ca. 2 Stunden endet die Prozedur mit der Aufforderung an alle, zu berichten, wie sie sich während der Prozedur gefühlt haben. Etliche folgen der Aufforderung, auch Wu Sjan, eine Frau muss dabei weinen. Auch Natascha meldet sich spontan zu Wort und plappert in fließendem Rusisch, dass sie ja nichts in chinesisch erzählen kann, so singt sie eben für alle ein Lied in russisch. Sie wählt das Lied aus,was wir auch gemeinsam in Konzerten singen. Ich stimme mit ein.
Schließlich fühle ich mich genötigt es ihr gleich zu tun, so singe ich ein deutsches Lied mit russischen Zeilen …
Schließlich werden wir sehr herzlich verabschiedet.
Anschließend schlägt Wu Sjan vor zum großen Springbrunnen zu fahren, also mit der U-Bahn geht es weiter, als wir ankommen ist es schon fast dunkel.
Mitten in der Stadt ist in einer großen Springbrunnenanlage ein imposantes Passagierschiff eingemauert. Wir erfahren, dass es vor 30 Jahren in Frankreich gekauft wurde, viele Jahre ein Hotel beinhaltete und nach dem Umbau vor wenigen Jahren ein großzügiges Innenleben für alle hat: Cafés, Läden, Aussichtsplattformen – alles in 4 Etagen, die wir durchschlenderten.
Genau 21 Uhr begann die musikalische Lichtshow der unendlich vielen Springbrunnen, natürlich Computergesteuert. Das zahlreiche Publikum freute sich und applaudierte.

















